Zwieselalm in Bad Reichenhall

Die Zwieselalm ist meiner Erfahrung nach einer der letzten richtigen Almen. Mit viel Handarbeit und liebe zum Detail, besticht die Alm mit ihrem Urigen Ambiente. Wenn man die Umstände in Betracht zieht das alles zu Fuß, per Muli oder per Helicopter geliefert werden muss, ist es mehr als Bemerkenswert dass die Betreiber trotz Corona-Hygiene Auflagen, diese absolut umsetzen und die Alm weiter konsequent betreiben. Weiterhin Punktet die Zwieselalm mit ihrer regionalen Küche, mit sämtlichen selbst gekochten Gerichten. Ob einfache Würscht bis zum Kaiserschmarrn alles ein Genuss und preislich mehr als in Ordnung in anbetracht der erwähnten lieferumstände, auch das Personal ist äußerst freundlich und der Wirt gerne zu einem Plausch bereit. Alles in allem einen Besuch auf der Wanderung wert egal ob große Tour oder eine kleinere zum Feierabend.

Eine kurze Feierabendtour oder eine ausgiebige Wochenendwanderung ... für die Zwieselalm alles kein Problem. Ich habe das Glück, nicht weit weg zu wohnen, somit bin ich seit längerem schon gerne auf der Zwieselalm. Wenns mal schneller gehen muss, dann fahr ich bis zum Jochbergparkplatz und wandere ca. 1 Stunde (regelmäßige Wanderin) zur Alm. Am Wochenende fahr ich gerne zum Listseeparkplatz und gehe entspannt 2-3 Stunden rauf. Oben auf der Alm wird man immer freundlich empfangen, der Ausblick ist grandios und mit den Ziegen ist es wirklich "Alm Feeling pur" - mit 10 EUR in der Hosentasche ist man immer bestens versorgt. Auch zu Coronazeiten geh ich sehr gerne auf die Alm, die Regeln werden eingehalten, ich fühle mich sicher.

Vom Jochberg/ Weissbach a.d. Alpenstrasse aus ging es hinauf auf die Zwieselalm ca. 1400 m , die relativ mühelos in 1,5 - 2 Stunden erreicht werden kann. Bei herrlichem Ausblick kann man die Gastfreundlichkeit der Betreiberfamilie und ihren Helfern genießen. Die Preise der Getränke und Speisen sind im Anbetracht der schwierigen Umstände der Belieferung, durch Hubschrauber, Mulis und Männer bzw. Frauenkraft mehr als angemessen. Für besonders erwähnenswert halte ich, die Umsetzung der geforderten Covid 19 Maßnahmen ( Trennung Eingang/Ausgang; Hinweise auf Maskenpflicht ,Datenaufnahme usw.) auch sind die Betreiber sehr bemüht um die geforderten Hygienevorschriften( Desinfektion) zu erfüllen. Hier werden noch Speisen von Hand zubereitet ( Kaiserschmarrn/ keine Tiefkühlkost) serviert mit Apfelmus ( leider nicht selbst gemacht) für 10,20€, Bier 4,20€ ; Radler 4,20€ Skiwasser 3,00€, alles m. M. nach akzeptabel. Besonders schön fand ich es, dass am späteren Nachmittag auch der Wirt etwas Zeit fand sich mit mir zu unterhalten und ich so nähere Info zur Belieferung der Alm , Stromversorgung (teils durch Aggregat) , Wasserversorgung durch eine Quelle erfolgt und sie des Öfteren mit Wasserknappheit zu kämpfen haben bei schneearmen Wintern oder trockenen Sommern. Angesicht all dieser Umstände ist es umso bemerkenswerter was auf dieser Alm geleistet wird. Wer sich ein paar Stunden von den Annehmlichkeiten im Tal losreißen kann, dem Stress entfliehen und dafür "urige", gemütliche Stunden verbringen will, ist auf der Zwieselalm bestens aufgehoben.

Heute beim Besuch im völlig überfüllten Garten: Wartende mit und ohne Maske dicht an dicht, keinerlei Aufnahme der Gästedaten, Wartende stehen bei der Essensabholung direkt am dreckigen Rückgabegeschirr. Essensausgabe über 3 Mitarbeiterstationen ohne Mundschutz, keine Quittung erhalten, es gibt keine sichtbare Registrierkasse.Der Tisch nicht desinfiziert, sondern verklebt mit Essensresten, gebrauchte Servietten. Kein Desinfektionsmittel verfügbar. Getränke für Berghöfe/Almen üblich teuer - Bier ab 4 Euro, dünnes Radler 4,60Euro, Skiwasser 4,20Euro jew für 0,5l.Skiwasser in warmem Glas mit Himbersirup und lauwarmem Leitungswasser. Essen unter aller Würde. Die Speckplatte "Strammer Max" mit zwei Scheiben Graubrot ohne Butter, Speck extrem dick geschniiten, sehr zäh,lauwarm, dazu Zwiebeln, Radieschen, Salatgurke, für 8,50Euro geade noch ok. Der Kaiserschmarrn für 10,20Euro einer Gastronomie unwürdig: ungezuckerter blanker Teig, weder Rosinen noch Nüsse. Teig teilweise noch breiig. Etwas Puderzucker, Apfelmus mit Gehäuseteilen, die im Hals stecken blieben. Toiletten: Holzhäuschen ohne Toilettenpapier, kein Handwaschbecken, kein fliessendes Wasser. Eine Toilette für Mann eie Frau. Die Voraussetzungen sind grundsätzlich haarsträubend rustikal, zu Covidzeiten völling unfassbar. Die Getränkepreise hoch aber für Jütten/Almen mit Monopolstellung üblich. Das von uns verzehrte Essen sagenhaft schlecht.

Die Zwiesel-Alm können wir gerne weiter empfehlen. Der Aufstieg ist auch von Personen mit Höhen-Angst gut zu bewältigen. Die Sicht oben ist hervorragend. Der Service ist super und die Wirtin gibt sich alle Mühe alle Wünsche zu erfüllen. Diesen Ausflug sollte jeder vornehmen = sehr sehenswert