Ristorante Pizzeria Dieo Napoli in Rülzheim

The service is very friendly and helpful. The food also tastes very tasty. The half chicken is particularly recommended.

The restaurateur Basilio Madeo, who everyone likes to call “Basi” like his ristorante of the same name, has died after a serious illness. His fate moved many people in and around Rülzheim. We were shocked by the news and of course send our condolences

Als wir Ende Juli zum ersten Mal im Landhaus (= „Il Casale“) der Familie Nappa zu Gast waren, wussten wir noch nicht, dass dies auch zugleich der letzte Besuch des für seine gute, hausgemachte Pasta bekannten Lokals „an der spitzen Ecke“ der Neuen Landstraße in Rülzheim sein würde. Ein paar Monate später stellte das Gastronomenpaar den Betrieb ein und seitdem ist die Südpfalz um ein kalabrisches Kleinod ärmer. Aber es besteht die Hoffnung, dass an gleicher Stelle ihr Sohn Luca ein neues Restaurant eröffnet. Vorher wird angeblich noch umgebaut. Nun, wir werden sehen… Es war ein warmer Donnerstagabend. Die Sommerferien waren bereits in vollem Gange und wir mit unserem Töchterchen auf der Rülzheimer „Alla-Hopp-Anlage“, einem abwechslungsreichen Erlebnis-, Spiel- und Bewegungsplatz für Kinder, unterwegs. Hier konnte unsere Kleine nach Herzenslust klettern, schaukeln, rutschen und balancieren. Da wir danach Hunger hatten, aber nicht schon wieder im nahegelegenen Ristorante „Da Basi“ am Tennisplatz einkehren wollten, googelte ich nach „nudeligen“ Alternativen, denn unsere Kleine bevorzugt vor allem Teigwarengerichte italienischer Provenienz. Ein Anruf bei Frau Nappa im „Il Casale“ sicherte uns einen Tisch für drei. Die warme Witterung ließ uns wenig später auf der lauschigen Außenterrasse vorstellig werden. Besonders das kleine Zierfischbecken gleich hinter dem Eingang zum Hof weckte das Interesse unserer Jüngsten, die den hübsch angelegten Freiluftbereich erstmal erkundete. Wir waren die ersten Gäste des Abends. Langjähriges Stammklientel sollte bald folgen. Die Hausherrin, Frau Ute Nappa, sorgte mit ihrer kinderfreundlichen Art für eine entspannte Atmosphäre, bei der wir uns gleich gut aufgehoben fühlten. Eine kühlschrankkalte Flasche Peterstaler Mineralwasser (0,75l für 5,50 Euro), eine kleine Apfelsaftschorle (0,2l für 2,50 Euro) und ein großes Radler (0,5l für 4,50 Euro) mit großzügigem Bellheimer-Bier-Anteil wurden zeitnah serviert. Aus dem mit Bedacht zusammengestellten Angebot an Speisen – italienische Klassiker, wie Caponata, Vitello Tonnato, Saltimbocca alla Romana oder Doradenfilet durften nicht fehlen – sagte uns die hausgemachte Pasta (u.a. Tagliatelle, Tagliolini, Trüffel-Ricotta-Ravioli in verschiedenen Ausführungen) am meisten zu. Bereits die Empfehlungstafel am Eingang lockte mit einem eher ungewöhnlichen Nudelteller. Die hausgemachten Tagliatelle mit panierten Stücken vom Rheinzander (18,90 Euro) klangen aber auch derart verlockend, da konnte ich nicht widerstehen. Vorweg durfte es noch eine Crema di Pomodoro (6,90 Euro) sein. Da macht man ja in der Regel nicht viel falsch. Schon gar nicht, wenn man sie so fein abgeschmeckt wie hier serviert bekommt. Auch meine beiden Damen hatten in puncto „Pastafahndung“ Erfolg. Die Gattin wählte die Tagliolini mit Culatello-Schinken, Pinienkernen und getrockneten Tomaten an leichter Tomatensoße (16,90 Euro), während sich das Töchterchen auf die Tagliatelle Pomodoro (9,80 Euro) freuen durfte. Für ein erkleckliches Häufchen deftiger Frische sorgte der mit Kochschinken, Ei und Parmesan aufgewertete Chefsalat (13,30 Euro), den wir uns als gemeinschaftliche Vorspeise teilten. Doch zuerst grüßte die Küche mit einfachen, aber leckeren Thunfisch-Tomaten-Tramezzini für den ersten Hunger. Suppe und Salat sollten nach angenehmer Wartezeit folgen. Die im tiefen Teller servierte Tomatencrèmesuppe schmeckte so richtig tomatig lecker. Hier wurde beste reife Ware püriert, mit etwas Basilikum verfeinert und handwerklich präzise abgeschmeckt. Ihr moderater Sahneanteil sorgte für mildernde Umstände, ohne sie ihres fruchtigen Aromas zu berauben. Mit wahrnehmbarer Säure ausgestattet, zeigte sie sich zupackend am Gaumen und punktete mit genau der richtigen Dosis an Würze. Ein zum Weglöffeln leckeres Sommersuppenkino! Ich sparte nicht mit Lob, was der umsichtig agierenden Hausherrin Ute Nappa sichtlich gefiel. Der frische Salathügel lebte primär vom köstlichen Hausdressing (auf Joghurtbasis). Hier traf grünes Blattwerk auf die üblichen, deftigen Nebendarsteller, die einen italienischen Salat fast schon zu einer veritablen Hauptmahlzeit erheben können. Kochschinken und Käse überzeugten mit guter Qualität. Geröstete Sonnenblumen- und Kürbiskerne entlockten dem „Chefe“ ein paar knusprige Momente. Das ergab in der Summe einen tadellos arrangierten Italo-Salat, der von uns mit Genuss verputzt wurde. Der lauschige Freisitz füllte sich so langsam. Doch die entspannte mediterrane Atmosphäre blieb. Das lag im Wesentlichen an der mit Routine, Charme und Zugewandtheit agierenden Chefin. Frau Nappa machte das ganz ausgezeichnet, hatte immer ein paar freundliche Worte parat und dabei stets den Überblick. Schön fand ich auch, dass sie beim Wegtragen der geputzten Vorspeisenteller bei uns nachfragte, ob es denn schon mit den Hauptgerichten weitergehen könne. Das wird auch nicht in jedem Lokal so praktiziert. Bald landeten drei ansehnliche Nudelteller auf unserem Tisch. Bereits die mit aromatischer Tomatensauce gekrönten Tagliatelle für die Jüngste am Tisch sahen klasse aus. Dass sie unserem Töchterlein schmeckten, war absolut nachvollziehbar. Denn genau wie bei unseren Pastagerichten, handelte es sich auch bei der einfachen „Pomodoro-Version“ um einen köstlichen Sugo, der nach langem Einköcheln schmeckte. Bei meiner Backfisch-Pasta wurde nicht mit der Dreingabe frischer Kräuter gespart. Etwas Knoblauch und der obligatorische Schuss Weißwein rundeten das feine Sößchen stimmig ab. Dass dabei die hausgemachten Tagliatelle noch leicht bissfest auf dem Teller landeten, verstand sich dabei fast von selbst. Pfeffer- und Salzstreuer konnten geflissentlich ignoriert werden. Für diesen Teller brauchte es kein zusätzliches Nachwürzen, um glücklich die Bandnudeln auf die Gabel zu drehen. Die vier kleinen, in knuspriger Panierung steckenden Zanderfetzen kamen gut gewürzt und nicht zu trocken aus der Pfanne. Zwar liegt Rülzheim nicht in unmittelbarer Rheinnähe, aber so ein „Lucioperca Milanese“ schmeckt halt auch außerhalb der Zanderhochburg Neupotz. Ich fand die Kombi jedenfalls gelungen. Kross panierter Fisch kann eben auch mit vorzüglicher Pasta. An einem warmen Sommerabend allemal. Auch meine Gattin hatte an den mit mild-nussigem Culatello und würzigem Parmesan geadelten Tagliolini ihre Freude. Sie lobte ihr aus guten Zutaten zubereitetes „Al-Dente-Erlebnis“ und war danach so gesättigt, dass selbst der obligatorische Abschluss in Süß entfallen musste. Solche durchweg sympathischen Einkehradressen wie das von der Familie Nappa seit vielen Jahren geführte „Il Casale“, in denen man als Neuling genauso herzlich empfangen und freundlich bedient wird, als würde man seit Jahren zur Stammklientel zählen, werden heutzutage leider immer seltener. Umso trauriger die Tatsache, dass das gastfreundliche Betreiberpaar im vergangenen Herbst die Pforten ihres Landhauses schloss. Hoffentlich kann es der Sohnemann wieder zu neuem kulinarischen Leben erwecken. Wir sind gespannt und sagen Danke für den schönen Abend!